Angenommen, ich habe ein Euro 4 Fahrzeug und mache mir Gedanken, wie lange ich damit noch überall hinfahren darf. Dann stellt sich mir die Frage, warum sollte ich es für immer noch viel Geld gegen ein Euro 6 Fahrzeug tauschen, welches die Grenzwerte auch überschreitet und dem in wenigen Jahren evt. dasselbe Schicksal droht? Wenn ich auf die entsprechenden Aktionsseiten der Hersteller schaue, dann sehe ich zunächst wieder Benziner mit Partikelproblem und Diesel mit NOx-Problem. Die will ich nicht mehr, das habe ich ja schon in der Garage. Dann kommt noch Elektro. Das will ich auch nicht, weil ich ein Problem mit der Reichweite oder dem Laden oder andere Gründe habe, die momentan gegen ein Elektroauto sprechen. Irgendwo, ganz am Ende und / oder ganz klein wird dann noch CNG angeboten, von dem ich erst einmal keine Ahnung habe und es daher nicht in Erwägung ziehe.
Liebe Hersteller, allen voran der Volkswagenkonzern: Ihr habt das beste Angebot umweltfreundlicher, sauberer, klimaneutraler Mobilität in eurem Portfolio und versteckt sie stiefmütterlich, anstatt sie offensiv zu bewerben und bei der Prämie ganz nach vorn zu stellen. Kunden sind nicht so dämlich (Entschuldigung für die Deutlichkeit), dass sie nicht lesen, dass auch neue Diesel und Benzinmotoren ein NOx- und Partikelproblem haben. Das bringt Zurückhaltung trotz Prämie. Ein offenes, offensives Bewerben des sauberen CNG-Antriebes, der regenerativ und klimaneutral fahrbar ist, könnte mehr Kunden zu einem Neukauf bewegen. Jetzt frage ich mich nur: Warum muss ich das als CNG-Fahrer für euch, liebe Automobilhersteller tun? Ich mache es gern, aber ich erreiche nur wenige Menschen und ich habe einen anderen Beruf für den ich sogar bezahlt werde. Es ist EUER JOB Eure nachweislich saubere, klimaneutrale Mobilität offensiv zu bewerben und sich sichtbar um den Tankstellenausbau zu bemühen und sich nicht darüber zu wundern, warum die Umweltprämie floppt wie auch schon die E-Mobilitätsprämie.
Zur Person:
Marcus Steininger ist privates CNG-Club-Mitglied und CNG-Fahrer aus ökologischen Gründen