CNG-Club e. V. für ehrlichen Klimaschutz und echten Verbraucherschutz
München, 04. September 2024. Unternehmen und Verbände aus der Branche der Erneuerbaren Energien haben sich zum neu gegründeten Aktionsbündnis „Initiative Klimabetrug Stoppen (IKS)“ zusammengetan. Durch den Klimabetrug sind Schäden in Milliardenhöhe entstanden. Da sich der CNG-Club e. V. als Verbraucherschutzverband seit jeher dem ehrlichen Klimaschutz und echten Verbraucherschutz verschreibt und vom Erfolg der IKS gegen betrügerische Klimaprojekte überzeugt ist, ist der Club auch Gründungsmitglied des Aktionsbündnisses.
„Der CNG-Club e. V. steht für ehrlichen Klimaschutz und echten Verbraucherschutz. Daher setzen wir alles daran, gemeinsam mit der IKS den Betrug am Klimaschutz durch gefälschte Projekte und Nachweise zu stoppen. Treibhausgasminderungsquoten (THG-Quoten), die auf Basis solcher Fälschungen angerechnet wurden, müssen aus dem Markt genommen werden. Außerdem gilt es, die Aufklärung von Betrugsfällen dringend voranzutreiben, Zertifizierungsmaßnahmen deutlich zu verbessern und insgesamt Klimabetrug künftig nachhaltig zu bekämpfen und zu verhindern. Mit der IKS sind wir hier auf dem richtigen Weg“, konstatiert Juliane Gött, Vorstandsvorsitzende des Verbraucherschutzvereins CNG-Club e.V., im Anschluss an die Gründungspressekonferenz des Aktionsbündnisses.
„Uns sind Transparenz und Fairness im Klimaschutz eine Herzensangelegenheit. Um die Interessen unserer privaten und gewerblichen Mitglieder zu vertreten und die Stimme für echten Klima- und Verbraucherschutz zu erheben, sind wir auch dem Aktionsbündnis ‚Initiative Klimabetrug Stoppen‘ beigetreten“, so Gött weiter. Im Fokus der IKS stehen die Aufklärung und der Umgang mit mutmaßlichen Betrugsfällen und fragwürdigen Geschäftspraktiken im Kontext mit der THG-Quote. Dabei geht es konkret um den mutmaßlichen Betrug mit Nachweisen über Upstream-Emissions-Reduktionen (UER) aus gefälschten Projekten und vermutlich fälschlich als fortschrittlich deklarierte Biokraftstoffimporte.
Gelungene Transformation der CNG-Mobilität hin zu 100 Prozent Erneuerbaren
Wie CNG-Club e. V. Vorstandsvorsitzende Gött hervorhebt, ist die Transformation der CNG-Mobilität hin zu 100 Prozent Erneuerbaren nahezu abgeschlossen. So seien aktuell 691 CNG-Tankstellen in Deutschland am Netz, davon bereits 661 auf 100-prozentiges BioCNG aus Rest- und Abfallstoffen umgestellt. Gött: „Damit ist nun an nahezu allen deutschen CNG-Tankstellen zu 100 Prozent ‚Bio‘ erhältlich. Damit können wir zu Recht sagen, dass wir den Übergang der CNG-Mobilität hin zu Erneuerbaren so gut wie geschafft haben.“
Vor diesem Hintergrund ist es der Vorstandsvorsitzenden des CNG-Club e. V. umso wichtiger, den Betrug am Klimaschutz mit gefälschten Projekten und Nachweisen, die ungerechtfertigterweise auf die THG-Quoten angerechnet werden, umgehend zu unterbinden. Nur eine ehrliche Produktion klimafreundlicher Treibstoffe und ein ehrlicher Umgang damit helfe der Umwelt und dem Klima. Alles andere beschädige das Vertrauen in die Energiewende und mache die Pläne hierzulande klimafreundlich agierender und investierender Unternehmen zunichte. Überhaupt, so Juliane Gött: „Es kann doch einfach nicht sein, dass unsere Branche unter Druck gerät, nur weil große Anbieter aus China mit Dumpingpreisen und zweifelhaftem Treibstoff zu unseren Lasten den Markt fluten und damit die Preise für CNG-Kraftstoff an den Tankstellen massiv in die Höhe treiben.“ Der CNG-Kilogrammpreis an CNG-Stationen für gewerbliche und private CNG-Nutzerinnen und -Nutzer seien teilweise regelrecht explodiert.
CNG-Club Firmenmitglied und Inhaber einer CNG-Tankstelle in Illertissen, Rainer Weikmann, bestätigt die verfahrene Situation: „Durch die deutliche Verschlechterung der THG-Quote zwischen 2023 und 2024 mussten wir die Endverkaufspreise von BioCNG um rund 30 Prozent anheben.“ Dieser generelle Preisanstieg auf den CNG-Kraftstoff hat laut Gött zahlreiche Nutzer regelrecht entsetzt. Die CNG-Tankstellenbetreiber dafür verantwortlich zu machen, sei jedoch falsch. Die Situation ist laut der Vorstandsvorsitzenden des Verbraucherschutzverbandes vielmehr auf eine Politik zurückzuführen, die einen möglichen Betrug durch fehlende Kontrolle zulässt und auch weiter aus dem Ruder laufen lässt. Überhaupt, so Gött: „Für echten Klimaschutz abgestraft zu werden, ist ein echter Treppenwitz.“
Das große Schweigen
Für die CNG-Club e. V. Vorstandsvorsitzende besonders unverständlich ist das große Schweigen verschiedener Institutionen, die sich ansonsten für Klima- und Verbraucherschutz in Deutschland stark machen. „Ich frage mich nicht nur, was eigentlich in Deutschland generell los ist, wo vor Kurzem noch Tausende Jugendliche für Klimaschutz auf die Straße gegangen sind. Vor allem frage ich mich darüber hinaus, was die verschiedenen Ämter in Deutschland, wie das Umweltministerium und sein Umweltbundesamt, die Bundeszentrale Verbraucherschutzverband, die Deutsche Umwelthilfe oder auch die DENA – allesamt in Hand der Grünen – umtreibt. Wo bleibt der Aufschrei, wo das Engagement in Sachen Klimabetrug?“
Kritik am BMUV
Die Vorwürfe der Branche der Erneuerbaren gegen das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) in Bezug auf mutmaßlich betrügerisches Verhalten im Kontext mit der THG-Quote weist das Ministerium grundsätzlich scharf zurück. Gleichwohl erhebt auch das BMUV im Zusammenhang mit UER-Projekten Vorwürfe gegen Projektträger und Zertifizierer: „Es gibt deutliche Indizien dafür, dass systematisch und mit krimineller Energie UER-Projekte in China vorgetäuscht wurden, die nicht so existieren, wie dargestellt wurde.“
Die Aussage des BMUV im Rahmen der FAQs (https://www.bmuv.de/FA2186) auf seiner Website, wonach infolge der Betrugsfälle Autofahrerinnen und Autofahrern keine zusätzlichen Kosten an der Zapfsäule entstanden sind, erwidert der CNG-Club indes mit harscher Kritik: „Hier widersprechen wir vehement, denn diese Aussage ist falsch. Tatsächlich wurden durch die zu Unrecht erteilten Zertifikate die Kraftstoffkosten für CNG-Mobilisten deutlich in die Höhe getrieben. In der Folge baden unsere Mitglieder, private CNG-Fahrerinnen und -fahrer und gewerbliche Unternehmen, den Klimabetrug aus, da sie Verteuerungen klar im eigenen Geldbeutel zu spüren bekommen“, betont Juliane Gött. Die Vorstandsvorsitzende des CNG-Club e. V. ist mit Blick in die Zukunft jedoch insgesamt zuversichtlich: „Ich bin überzeugt, dass es uns gemeinsam mit der IKS gelingen wird, ein nachhaltiges und faires Wettbewerbsumfeld ohne Klimabetrug zu schaffen, die Energiewende wieder auf den richtigen Weg zu bringen und die Branche als Ganzes zu stärken. Speziell für unsere CNG-Marktpartner bin ich mir sicher, dass durch unser Engagement die THG-Quote wieder steigen wird und damit die CNG-Tankstellenbetreiber die positiven Effekte in Form von Preissenkungen an die CNG-Fahrerinnen und -Fahrer weitergeben werden.“
Gast PM: Initiative Klimabetrug Stoppen
Über den CNG-Club e. V.
Der CNG-Club e. V. setzt sich in den Bereichen Pkw, Lkw und Busse ein für die nachhaltige, kostengünstige und klimaschonende Mobilität mit Compressed Natural Gas (CNG) und Liquefied Natural Gas (LNG) – der umweltfreundliche Kraftstoff aus Erdgas, Biomethan und synthetischem Methan. Der gemeinnützige Verein fungiert als Informationsplattform, Netzwerk und Bundesverband. Er vertritt die Interessen von Verbrauchern und Flottenbetreibern gegenüber der Politik, Automobil- und Nutzfahrzeugherstellern, der Gasbranche sowie CNG-/LNG-Tankstellenbetreibern.
Abb. 1: Juliane Gött, Vorstandsvorsitzende des CNG-Club e. V.