Die österreichische Evonik-Tochter hat sich in Schörfling auf die Entwicklung innovativer Hohlfasermembranen spezialisiert, mit denen sich Gase besonders effizient trennen lassen. Eine Erfolgsgeschichte für das Unternehmen und die Umwelt. Evonik Fibres konnte 2021 sein 10-jähriges Bestehen feiern. Mit der vielfach bewährten Membran-Technologie auf Basis von Sepuran®Green, einer der zahlreichen Anwendungen aus dem Produktportfolio der Evonik-Tochter, lässt sich Rohbiogas auf sehr effiziente Weise zu einspeisefähigem Biomethan (CH4) veredeln. Das vielseitige Gas ersetzt fossiles Erdgas 1:1 und treibt komprimiert als BioCNG – oder zusätzlich gekühlt als BioLNG – Kraftfahrzeuge jeder Größe an. Nachhaltig und nahezu klimaneutral.

 

Evonik Slogan

 

Schon über 1000 industrielle Anlagen weltweit nutzen die Evonik-Technologie zur Trennung und Abscheidung von Gasen, weit über 500 davon mit Sepuran®Green Hohlfasermembranen. Eine Erfolgsgeschichte, die sich sehen lassen kann und mehrfach zur Auszeichnung des Unternehmens mit Innovations- und Umweltpreisen führte.

Das auf diese Weise regenerativ erzeugte hochreine Biomethan trägt zur Defossilierung im Verkehr und Gasmarkt bei, ein wichtiger Aspekt beim Erreichen der ambitionierten, aber auch notwendigen Klimaziele vieler Länder. Schließlich ist der Verkehrssektor einer der Hauptemittenten von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid (CO2). Umso konsequenter setzt Evonik Fibres auf die biogenen Kraftstoffalternativen auch bei seinen Zulieferern und Logistikpartnern.

Wir hatten Gelegenheit, mit Volker Wehber, Leiter des globalen SEPURAN® Green Geschäfts bei Evonik, über die spezielle Technologie, das Engagement im Markt und im CNG-Club e. V. zu sprechen. Der besondere Vorteil ergibt sich aus zahlreichen positiven Eigenschaften der Membran: Robustheit, Langlebigkeit, hohe Effizienz und Ausbeute sowie geringer Energie- und Wartungsaufwand. Gleichzeitig bietet die flexible Technologie Einsatzmöglichkeiten für Anlagen in jeder Größenordnung, auch spätere Erweiterungen sind problemlos möglich. Die Rohstoffbasis des Biogases und seine Zusammensetzung spielen dabei keine Rolle, das System arbeitet gewissermaßen universell – und lässt sich passgenau zu den jeweiligen Vorgaben der Erdgasnetzbetreiber steuern.

 

Evonik Stand

 

Doch damit sind die Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft, denn auch das in den Produktionsprozessen anfallende (Bio)CO2 kann als wertvoller Rohstoff für weitere Einsatzzwecke genutzt werden. Chemisch betrachtet ist dieser molekulare Baustein die passende Ergänzung, um mit Wasserstoff (H2) wiederum Methan (CH4) zu erzeugen: im Falle von grünem Wasserstoff, z. B. aus Power-to-Gas-Verfahren, sogar erneut regeneratives Biomethan.

Alles in allem nicht die schlechtesten Voraussetzungen, Biogasanlagen in Deutschland stärker auf die Biomethan-Herstellung auszurichten. Die aktuelle RED II-Richtlinie hat Biomethan im Kraftstoffmarkt bereits neue Chancen eröffnet, weitere Verbesserungen in den politischen Rahmenbedingungen wären wünschenswert, um das volle Potenzial des "grünen Kraftstoffs" zu erschließen.

So gesehen liegen die Ziele und Position von Evonik Fibres und dem CNG-Club e. V. bezüglich Biomethan-Kraftstoffen und ihrer Nutzung auf einer Linie: Klimafreundliche Verbrenner sind im Mix alternativer Antriebe für das Erreichen der Klimaziele und einer zukunftssicheren Mobilität schlichtweg unerlässlich. Oder um es mit den Worten von Volker Wehber direkt zu sagen: "Eine Abkehr von fossilen Energieträgern ist unausweichlich, grüne nachhaltige Alternativen existieren bereits. Diese sollten wir so schnell wie möglich nutzen. Nicht getrieben von Ideologien, sondern von bestmöglichen Technologien und ressourcenschonenden Aktionen und Maßnahmen. Dazu bietet das Netzwerk des CNG-Clubs aus privaten und industriellen Mitgliedern eine ideale Plattform für kreativen Austausch und gemeinsame Aktivitäten."