Immer mehr Automobilhersteller wie BMW oder jüngst Audi kündigen den Ausstieg aus dem Verbrenner für Europa oder zumindest vorerst für Deutschland an. Auch die EU plant fest entschlossen das regulatorische Ende des Verbrennungsmotors bis spätestens 2035. Das Heil wird in der Elektromobilität gesucht. Entsprechend „verdonnert und gezwungen“ werden Europas Autobauer – und entsprechend mitziehen müssen die Kunden; ob sie wollen oder können, spielt dabei keine Rolle. Alles teuer erkauft mit sehr, sehr viel Fördergeldern, weil sonst nur Wenige umsteigen würden! Doch apropos Ausstieg aus der Welt der Verbrenner und rein in die E-Ära: Dass beispielsweise Audi aus dem Verbrenner aussteigt, ist nämlich tatsächlich nur die halbe Wahrheit. Für China wird der traditionelle Antrieb selbstverständlich weiterentwickelt. Die Chinesen dürfen also weiter Autos mit Seele, also mit Verbrennungsmotor, fahren. Auch der BMW-Konzern will bis 2024 die Fertigung von Verbrennungsmotoren aus dem Stammsitz in München abziehen und auf E-Autos umstellen. Dafür sollen seine Benzin- und Dieselmotoren in Großbritannien und Österreich produziert werden. Diese fadenscheinigen Bekenntnisse sind pure Heuchelei und stinken wie ein Kohlekraftwerk zum Himmel!

 

Nicht einmal das kleine Einmaleins wird beherrscht

Davon ganz abgesehen: Die einseitige Bevorzugung von E-Autos beruht zudem auf einem gewaltigen Rechenfehler – das haben jetzt erneut Wissenschaftlicher aus Deutschland und anderen Ländern Europas in einem offenen Brief an die EU-Kommission vorgerechnet. Ihr Argument: Bei den Hochrechnungen wird mit dem CO2-Wert des durchschnittlichen Strommixes gerechnet. Dieser Durchschnitt sei aber nicht richtig, denn man  müsse immer auch berücksichtigen, dass dann, wenn nicht genug Grünstrom vorhanden ist, fossile Energie genutzt und somit die CO2-Bilanz um den Faktor 2 höher wird. Die Wissenschaftler legen beispielsweise dar, dass ein VW ID.3 in seinem Lebenszyklus nach der mathematisch richtigen Rechnung nicht 14, sondern ganze 30 Tonnen CO2 und damit doppelt so viel im Betrieb durch das Stromnetz verursachen würde.


Milchmädchenrechnung der Politik wiederholt am Pranger

Die Milchmädchenrechnung der Politik in Sachen E-Autos hatten bereits Anfang des Jahres einige renommierte Wissenschaftler in einem offenen Brief (vgl. auch der entsprechende Blogbeitrag vom 22.02.2021 von Birgit Maria Wöber auf unserer Website) aufgedeckt: „Auf Basis der uns vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen kommen wir vielmehr zu der Einschätzung, dass die Elektromobilität in Deutschland in der Zeitspanne bis 2030, die für den langfristigen Erfolg oder Misserfolg des Klimaschutzes entscheidend sein wird, mit hoher Wahrscheinlichkeit zu keiner nennenswerten Treibhausgasminderung über die gesamte Wertschöpfungskette führen wird und daher als mittelfristige Klimaschutzmaßnahme ausscheidet.“ Aber wir waren früher dran: So hatten wir bereits im Dezember des Vorjahres den Rechenfehler in einem Blogbeitrag thematisiert, als wir schrieben, dass die behaupteten Einsparungen nur auf dem Papier stünden und auf Rechentricks basierten – rein virtueller Klimaschutz sozusagen. Die Wissenschaftler als Lieferanten verlässlicher Fakten haben unsere Aussage damals erstmals auch diesbezüglich bestätigt. In dem aktuellen offenen Brief der Wissenschaftler wird erneut der Rechenfehler der Politik offengelegt. Zudem wird nochmals ganz klar die hohe Bedeutung von Technologieoffenheit für Wasserstoff und treibhausgassenkende alternative Kraftstoffe thematisiert.

Organisationen wie jetzt die Interessengemeinschaft E-Fuel Alliance kritisieren aktuell ebenfalls vehement die einseitige Bevorzugung der Elektromobilität: Die geplante CO2-Regulierung sei eine Fiktion, mit der die Politik vorgaukele, dass man ein Null-Emissionsfahrzeug erwerbe, nur weil es ein E-Fahrzeug ist. Tatsächlich seien auch Verbrenner mit Hilfe von E-Fuels klimaneutral, wenn sie mit Kraftstoffen betrieben werden, die zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien hergestellt werden. Methan lässt sich auch synthetisch über das Power-to-gas-Verfahren herstellen. Mehr Infos über SNG können Sie hier nachlesen: Was ist SNG?

 

Unsere Botschaft stößt auf immer fruchtbareren Boden – die Menschen wachen auf!

Die zunehmend lauter werdende Kritik an der einseitigen Bevorzugung von E-Fahrzeugen zeigt, dass immer mehr Menschen endlich verstehen, dass wir für die Erfüllung der Pariser Klimaschutzziele eine ehrliche CO2-Bilanz aller Energieträger brauchen und damit einen breiten Mix an Alternativantrieben, die uns sofort beim Klimaschutz helfen und wirken. Mit effizienten Biokraftstoffen wie dem BioCNG aus nachhaltigen Rest- und Abfallstoffen lassen sich nicht nur die Klimaziele im Verkehrssektor erreichen, sondern auch Pkw mit Verbrennungsmotor retten, da diese damit klimaschonend, regenerativ und nachhaltig betrieben werden können. Das sagen wir schon lange, aber jetzt endlich wachen immer mehr Menschen auf und verstehen, was das heißt!

 

Zur Person:

Hans Ritt ist Unternehmer und ehrenamtlicher Vorstand im CNG-Club e. V.. Umwelt- und Klimaschutz liegen dem selbstständigen Kaminkehrermeister und Energieberater von Natur aus am Herzen. Aus diesem Grund hat er sich privat wie im Firmenfuhrpark für den CNG-Antrieb - neben 2 E-Autos - entschieden und setzt sich auch als als MdL im Bayerischen Landtag konsequent für die CNG-Mobilität ein.